Bernhard Kern aus Saaldorf als Vorsitzender der Schnalzervereinigung Rupertiwinkel e.V. wiedergewählt
Preisschnalzen 2013 in Siezenheim.
Im Gasthaus Lederer in Surheim fand kürzlich traditionsgemäß die Jahreshauptversammlung der Schnalzervereinigung Rupertiwinkel e.V. statt, die ihren Sitz in der Gemeinde Saaldorf-Surheim hat. Der Vorsitzende Bernhard Kern konnte sich über eine Rekordbeteiligung von fast 170 Mitgliedern freuen. Zahlreich vertreten waren auch die Schnalzer aus dem Salzburger Land und dem Flachgau, findet doch am 03. Februar 2013 das nun schon 60. Rupertigau-Preisschnalzen in Siezenheim statt. Der Schirmherr Bundesrat Bürgermeister Ludwig Bieringer aus Wals-Siezenheim lud in seinem Grußwort die Schnalzer von drent und herent zu diesem Höhepunkt im Schnalzerjahr herzlich ein. Vor der Jahreshauptversammlung fand in der Saaldorfer Pfarrkirche St. Martin der alljährliche Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Kameraden der Schnalzervereinigung statt. Die heilige Messe zelebrierte in würdiger Weise der Bischofsvikar Prälat Dr. Johann Reissmeier, zugleich Pfarrer von Siezenheim. Für eine schöne musikalische Umrahmung des Gottesdienstes sorgten der Saaldorfer Kirchenchor unter der Leitung von Chorregent Franz Glück sowie das Bläserensemble „Kellerblech“ aus Steinbrünning.
Die „Kellerblech“ eröffnete auch die Jahreshauptversammlung im Gasthaus Lederer schwungvoll mit dem „Egerländer Musikantenmarsch“.
Neben vielen Ehrengästen konnte der Vorsitzende Bernhard Kern auch den „Hausherrn“, den Saaldorf-Surheimer Bürgermeister Ludwig Nutz begrüßen, der die turnusgemäß anstehenden Neuwahlen der Vorstandschaft leitete und der den Schnalzern kurz die Gemeinde Saaldorf-Surheim vorstellte, die sich für das Rupertigau-Preisschnalzen 2014 bewarb.
Zu Beginn der Versammlung bat Bernhard Kern die Anwesenden, sich zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder von ihren Plätzen zu erheben. Stellvertretend für alle verstorbenen Mitglieder im abgelaufenen Vereinsjahr gedachte man besonders dem Altbürgermeister der Gemeinde Saaldorf-Surheim und dem Träger des Goldenen Schnalzerabzeichens sowie dem langjährigen Kassier der Vereinigung Albert Rott, dem langjährigen Preisrichter und verdienten Musikanten Willi Schneider aus Waging sowie dem verdienten Schnalzerkameraden Hubert Haslauer aus Siezenheim.
Schriftführerin Marianne Hauser trug den Anwesenden dann das Protokoll der Jahreshauptversammlung von 2011 vor. Dann war der Finanzwart Gerhard Hatheier aus Liefering mit seinem Rechenschaftsbericht an der Reihe. Er schilderte detailliert die Einnahmen und Ausgaben der Vereinigung im abgelaufenen Vereinsjahr. Die Haupteinnahmequelle der Schnalzervereinigung ist naturgemäß der Beitrag der Schnalzerpassen beim Rupertigau-Preisschnalzen, da sonst keine Beiträge erhoben werden. Die Schnalzer hatten auch im abgelaufenen Jahr wieder sparsamt gewirtschaftet, so dass Kassier Gerhard Hatheier von einer Zunahme des Kassenbestandes berichten konnte, was die Mitglieder zurfrieden zur Kenntnis nahmen.
Jugendvertreter Sepp Galler wies darauf hin, dass am 17.12.2012 ebenfalls im Gasthaus Lederer in Surheim die Schnalzer-Jugendversammlung stattfindet. Erfreut zeigte er sich, dass die Jugendpassen bemüht sind, in einheitlicher Kleidung aufzutreten, das macht ein schönes Bild. 68 teilnehmende Jugendpassen beim letzten Preisschnalzen in Roth beweisen, dass das Schnalzerbrauchtum auch beim Nachwuchs einen sehr hohen Stellenwert hat.
Vorsitzender Bernhard Kern ließ dann in seinem Rechenschaftsbericht das abgelaufene Vereinsjahr Revue passieren. Es fanden wieder sieben Gemeinde- und Gebietspreisschnalzen statt, nämlich in Wals-Siezenheim, für den Salzburger Flachgau, in Ainring, das Stoißer-Achental-Schnalzen, das Preisschnalzen Rund um den Waginger See sowie in Teisendorf und Saaldorf-Surheim. Beim 40. Saaldorf-Surheimer Gemeindepreisschnalzen in Kemating wurde Wilhelm Öllerer aus Steinbrünning für sein Engagement mit dem Ehrenzeichen der Schnalzervereinigung bedacht. Dies konnte ebenso Hans Berger beim Gebietsschnalzen des Salzburger Flachgau überreicht werden. Höhepunkt war natürlich das 59. Rupertigau-Preisschnalzen in Teisendorf, das vom Brauchtumsverein Freidling ausgerichtet wurde. 123 Allgemeinpassen und 68 Jugendpassen hatten sich daran beteiligt. Abräumen konnten die Passen aus Österreich, die die ersten 8 Plätze belegten. Die Sieger von der Passe Gois IV beteiligten sich auch an der Biathlon-Weltmeisterschaft in Ruhpolding am 10.03.2012 und konnten dort viel Beifall einheimsen. Am 17.03.2012 konnte man dem Preisrichterobmann Peter Edfelder aus Ainring zum 50. Geburtstag gratulieren. Am 19.05.2012 feierte der Organisationsleiter der Vereinigung Rudi Roider in Kirchstein seine Hochzeit. Am 29. Juni 2012 gratulierten die Schnalzer aus Wals-Siezenheim ihrem Bürgermeister Ludwig Bieringer, der sein 30-jähriges Bürgermeisterjubiläum feiern konnte. Beim Trachtengaufest in Vagen beteiligten sich die Passen aus Loig und Perach. Am 08. September 2012 konnte der Ehrenvorsitzende der Schnalzervereinigung, Heinrich Waldhutter seinen 60. Geburtstag feiern. Am 16. November 2012 nahm die Vorstandschaft an der Hauptversammlung der Salzburger Passen in Viehhausen teil. Bernhard Kern wies auch noch auf die Internetseite der Schnalzervereinigung hin, sie lautet www.schnalzen.de und wird dankenswerter Weise von Alois Stadler aus Offenwang gepflegt. Für das Gebiet Palling, Tittmoning, Fridolfing wurde ein zusätzlicher Gebietsvertreter in die Vorstandschaft berufen. Es ist dies Christian Perreiter, Obmann der Pallinger Schnalzer.
Zweiter Vorstand Toni Langwallner aus Viehhausen dankte für die Teilnahme am Salzburger Bauernherbst. Die Gebietspreisschnalzen in Siezenheim und Maxglan finden am 20.01.2013 statt.
Vorsitzender Bernhard Kern und sein Stellvertreter Toni Langwallner konnten dann noch einige Ehrungen vornehmen. Für seine Verdienste um das Brauchtum des Schnalzens wurde Hias Schneider aus Waging am See mit dem Goldenen Schnalzerabzeichen ausgezeichnet. Er war viele Jahre Gebietsvertreter der Schnalzervereinigung und bis 2012 Vorstand der Waginger Schnalzer sowie bis Oktober 2011 Vorstand des Waginger Trachtenvereins d`Mühlberger. Für 25-malige Beteiligung am Rupertigau-Preisschnalzen wurden die Passen Aufham II, Hörafing I und Maxglan II mit einer Ehrenurkunde bedacht.
Dann erfolgte die Entlastung der Vorstandschaft. Kassenprüfer Toni Gmachl aus Bergheim bescheinigte dem Kassier dass keine Gelder nach Kärnten oder Griechenland geflossen sind. Er lobte die ordentliche und saubere Arbeit sowie die einwandfreie Rechnungslegung von Gerhard Hatheier. Beanstandungen hatten sich keine ergeben, so dass die Entlastung des Kassiers und der gesamten Vorstandschaft einstimmig erfolgte.
Dann standen die turnusgemäßen Neuwahlen der Vorstandschaft auf der Tagesordnung, die laut Satzung alle drei Jahre erfolgen muss. Als Wahlleiter bestimmte die Versammlung den Saaldorf-Surheimer Bürgermeister Ludwig Nutz. Ihm standen als Wahlhelfer zur Seite Bürgermeister Ludwig Bieringer aus Wals-Siezenheim sowie die Gauobfrau des Trachtengauverbandes Flachgau, Margit Schneeweiß.
In seinem Grußwort lobte Bürgermeister Ludwig Nutz die länderübergreifende Organisation der Schnalzervereinigung, welche einmalig sein dürfte. Ein Novum ist auch, dass hier Brauchtum und Sport in hervorragendem Einklang stehen. Er gratulierte den Geehrten, die Garantie und Basis für das Weiterbestehen der Vereinigung im historisch gewachsenen Rupertiwinkel sind. Einstimmig sprachen sich die anwesenden Mitglieder für eine Wahl per Handaufheben aus.
Jeweils einstimmig wurden gewählt, als 1. Vorsitzender Bernhard Kern aus Saaldorf, als sein Stellvertreter Toni Langwallner aus Viehhausen, als 1. Schriftführerin Marianne Hauser aus Steinbrünning, als 2. Schriftführer Walter Luginger aus Anthering, als 1. Kassier Gerhard Hatheier aus Liefering, als neuer 2. Kassier Hans Berger junior aus Bergheim, als 1. Jugendvertreter Sepp Galler aus Ainring, als 2. Jugendvertreter Michael Mühlbacher aus Waging-Otting, als Preisrichterobmann Peter Edfelder aus Ainring, als Organisationsleiter Rudi Roider aus Kirchanschöring und als Beisitzer aus Salzburg Alois Hasenöhrl aus Loig. Zu Kassenprüfern wurden wiederum bestimmt Toni Gmachl aus Bergheim und Simon Siglbauer aus Waging. Der als 2. Kassier ausgeschiedene Franz Mitterhuber junior aus Saaldorf wurde mit einem Rupertikörberl geehrt.
Preisrichterobmann Peter Edfelder gab dann einige Neuerungen für das Rupertigau-Preisschnalzen bekannt. Am 05.01.2013 wird in Loig eine Preisrichterschulung stattfinden. Neue Preisrichter können erst beim Rupertigau-Preisschnalzen richten, wenn sie vorher bei den Gemeindepreisschnalzen gerichtet haben. Für die Preisrichterschulung benötigt Peter Edfelder 8 Allgemeine und vier Jugendpassen, diese sollten sich bei ihm baldmöglichst anmelden. Beim Preisschnalzen 2013 in Siezenheim werden die Preisrichter erstmals getrennt. So sollen für die Jugendpassen und die Allgemeinen Passen jeweils andere Preisrichter aktiv sein. Es werden somit insgesamt 14 Preisrichter sowie Ersatzpreisrichter benötigt. Diese sollten bei der Jugend richten, so Edfelder. Bei den Rupertigau-Preisschnalzen sollen künftig je höchstens zwei neue Preisrichter zum Einsatz kommen.
Festleiter Wolfgang Geyer von der Schnalzerpass Siezenheim berichtete dann über das 60. Rupertigau-Preisschnalzen, welches am 03. Februar 2003 in Siezenheim stattfinden wird. So haben die Passen tags zuvor von 13 bis 16 Uhr die Möglichkeit, auf der Schnalzerwiese zu trainieren. Am Sonntag werden dann die Passen bereits ab 9 Uhr empfangen. Dabei spielt im Festzelt die Musikkapelle Siezenheim zum Frühschoppen auf. Das Preisschnalzen mit dem Schirmherrn Bürgermeister Ludwig Bieringer beginnt dann pünktlich um 11 Uhr. Die Passen sollten sich laut Geyer bis spätestens 03.01.2013 anmelden. Die Siegerehrung ist dann für 18 Uhr im Festzelt vorgesehen.
Schirmherr Ludwig Bieringer sagte in seinem kurzen Grußwort, dass das Schnalzen das Brauchtum und die Kultur der Väter ist und dieses soll auch weitergetragen werden.
Die Landtagsabgeordnete und Gauobfrau der Salzburger Heimatvereinigungen Wally Ebner sagte, dass es wichtig ist, dass die heimischen Bräuche auch zertifiziert werden. Einen entsprechenden Antrag hat sie beim zuständigen Ministerium in Wien gestellt. Die regionale Kultur ist sehr vielfältig und verschieden und deshalb ist es wichtig, dass dieses wertvolle Brauchtum als Volkskultur erhalten bleibt, so Wally Ebner. Die Gauobfrau des Gauverbandes Flachgau, Margit Schneeweiß dankte den Schnalzern für ihre Teilnahme am Kinder- und Jugenderlebnistag in Ebenau. Die Kinder, die das Schnalzen auch probieren durften zeigten sich begeistert und sie wurden dankenswerter Weise von Heini und Thomas Sturm den ganzen Tag über vorbildlich betreut.
Gauvorstand Peter Eicher vom Gauverband I dankte der Schnalzervereinigung für die alljährliche Teilnahme am Gaufest. Das Brauchtum des Schnalzens ist normalerweise begrenzt vom Stefanitag bis zum Faschingsdienstag, jedoch sollte bei gewissen Veranstaltungen auch eine Ausnahme möglich sein. So war zum Beispiel die Romfahrt der Trachtler in letzten Jahr, bei der die Schnalzer im Castel Gandolfo auftraten ein unglaubliches und beeindruckendes Erlebnis und die „Römer“ zeigten sich begeistert, was die Rupertiwinkler aus ihren Goaßln herausholen.
Dann musste die Versammlung über die Vergabe des Preisschnalzens für 2014 entscheiden. Ein Antrag hierfür liegt vom Schnalzerverein Saaldorf-Surheim vor. In der Gemeinde hat die Schnalzervereinigung auch ihren Sitz. Stellvertretend für den Vorsitzenden Franz Schindler senior trug Bernhard Kern die Bewerbung vor. Traditionsgemäß findet das Rupertigaupreisschnalzen alle 10 Jahre in Saaldorf statt und es hat sich auch bereits ein Festausschuss für dieses Großereignis gebildet. Das 61. Rupertigau-Preisschnalzen soll am 23. Februar 2014 auf der Schnalzerwiese vor dem Saaldorfer Schulhaus stattfinden. Ab 8.30 Uhr werden die Passen in der Mehrzweckhalle Saaldorf und der Stocksporthalle des EC Saaldorf empfangen. Zu den Klängen der Musikkapelle Steinbrünning wird dann zur Schnalzerwiese marschiert. Um 18 Uhr ist die Preisverteilung vorgesehen. Schirmherr des Preisschnalzens ist Bürgermeister Ludwig Nutz. Dieser unterstützt die Bewerbung und sagte, dass gerade auch in Saaldorf-Surheim das Schnalzen einen sehr hohen Stellenwert hat. Der Schnalzerverein Saaldorf-Surheim ist sehr aktiv und wichtiger Kulturträger in der Gemeinde. Es besteht in Saaldorf-Surheim eine hervorragende Grundlage um bei diesem Preisschnalzen wieder ein guter Gastgeber zu sein, so Ludwig Nutz. Einstimmig wurde dann das Preisschnalzen 2014 nach Saaldorf vergeben.
Bischofsvikar Prälat Dr. Johann Reissmeier sagte, dass die Hauptsache beim Schnalzen die verbindende Tradition ist. In seinem Kurzgroßwort sagte er: D`Hauptsach ist, dass d`Hauptsach bleibt, was d`Hauptsach ist. Damit sprach er allen Anwesenden aus dem Herzen.
Der wiedergewählte 1. Vorsitzende Bernhard Kern gab dann noch die Termine für die kommenden Gemeinde- und Gebietspreisschnalzen bekannt. Den Anfang macht die Gemeinde Ainring am 13. Januar 2013 in Bicheln, am 20. Januar 2013 finden die Gemeindepreisschnalzen für Saaldorf-Surheim in Sillersdorf sowie für Wals-Siezenheim in Siezenheim und für die Marktgemeinde Teisendorf in Holzhausen statt. Am 27. Januar 2013 folgen das Gebietsschnalzen der Stadt Salzburg und den Flachgau in Maxglan, ebenso das Schnalzen Rund um den Waginger See in Laufen, sowie das Stoißer-Achental-Schnalzen in Piding.
In seinen abschließenden Worten dankte Vorsitzender Bernhard Kern der „Kellerblech“ aus Steinbrünning, die sowohl den Gedenkgottesdienst wie auch die Jahreshauptversammlung musikalisch umrahmt hatte. Mit den besten Wünschen für eine schöne Vorweihnachtszeit konnte Bernhard Kern die harmonisch verlaufene Jahreshauptversammlung der Schnalzervereinigung Rupertiwinkel e.V. 2012 schließen.
Peter Wimmer (pw) für Freilassinger Anzeiger, Südostbayerische Rundschau, Traunsteiner Tagblatt, Salzburger Nachrichten und Salzburger Volkszeitung am 27.11.2012.